Freundschaften: Warum sie uns so guttun
Freundschaften: Warum sie uns so guttun
Durch dick und dünn. Wer das Glück hat, sein Leben mit guten Freund:innen teilen zu können, hat wahrlich einen Jackpot geknackt. Denn: Freundschaften geben unserem Leben eine Richtung, einen Sinn und bieten uns nicht zuletzt einen Ort, wo wir einfach sein dürfen – genau so, wie wir sind.
Und das wiederum hat ganzheitlich positive Auswirkungen – auf unseren Körper, unseren Geist und unsere Seele.
Doch: Was macht wahre Freundschaften aus?
Warum gute Freundschaften für uns Menschen so wertvoll sind und wie wir sie am besten pflegen sollten – die Antworten auf diese Fragen lesen Sie hier.
Wahre Freundschaft: ein seltenes Gut
Ob im Kindergarten, in der Schule, im Sportverein oder in der Studienzeit. Vor allem jene Freundschaften, die wir im Jugendalter schließen, entstehen selten zufällig. Gerade am Beginn unseres sozialen Lebens freunden wir uns hauptsächlich mit Menschen an, die schlicht und einfach in unserer Nähe leben.
Werden Freundschaften demnach rein pragmatisch geschlossen? Nicht zwingend. Ob diese ersten Freundschaften nämlich über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben, hängt vielfach davon ab, wie wir sie pflegen. Und nicht zuletzt kommt es darauf an, ob uns tatsächlich etwas verbindet. Gemeinsame Erlebnisse, Hobbies oder ein gewachsenes Vertrauensverhältnis sind nur einige Faktoren, die eine langanhaltende Freundschaft ausmachen. Und diese Faktoren sind es auch, die im weiteren Leben darüber entscheiden, ob wir uns mit jemanden anfreunden – oder eben nicht.
Wir haben uns gefragt: Was verbindet uns mit unseren Lieblingsmenschen, und warum tun uns wahre Freundschaften so gut? Hier unsere Top 5!
Ein bisschen Spaß muss sein
Schon einmal in der Öffentlichkeit so richtig losgeprustet oder beim Lachanfall vom Stuhl gekippt? Mit lustigen und vielleicht sogar etwas verrückten Freund:innen an der Seite kann das schon mal passieren.
Der gesundheitliche Benefit von derlei Aktionen ist schnell erklärt: Lachen ist gesund. Das gemeinsame Kichern und In-lautes-Gelächter-Ausbrechen hat tatsächlich positive Auswirkungen auf unser Immunsystem sowie das Herz-Kreislauf-System und verringert das Risiko, diverse psychische Erkrankungen zu entwickeln.
Und nicht zu vergessen: Lachen verbindet. Denn positive gemeinsame Erlebnisse prägen sich tief in unser Gedächtnis ein.
Wie schön ist es, sich bei dem ein oder anderen Treffen an gemeinsame Lachanfälle zu erinnern.
In guten wie in schlechten Zeiten
Keine Frage: Im Leben ist nicht alles aus Zucker. Gerade in schwierigen Phasen – in Krisen oder bei Schicksalsschlägen wie Trennung oder Todesfällen – ist man auf ein tragendes soziales Netz angewiesen.
Freundschaften haben in diesem Bereich eine wesentliche Entlastungsfunktion. Unsere liebsten Kamerad:innen geben uns dabei das Gefühl, nicht allein zu sein und greifen uns auch bei alltäglichen Challenges unter die Arme.
Außerdem ist mittlerweile auch wissenschaftlich bewiesen: Wir erleben die Intensität kritischer Ereignisse anders, wenn wir von Freund:innen umsorgt werden. Wie sich das genau äußert? Der gefühlte Rückhalt durch unsere Lieblingsmenschen hat einen positiven Einfluss auf unseren Blutdruck, auf den Cortisolspiegel und auch auf unser Gehirn.
Das Ergebnis: Wir empfinden weniger Stress und sehen zuversichtlicher in die Zukunft.
Kein Wunder also, dass wir gerade in schwierigen Lebensphasen die Nähe unserer Freundinnen und Freunde besonders suchen.
Für mehr Selbstvertrauen
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen: In Gegenwart von Freund:innen fühlt man sich immer gestärkt und einfach gut. Das hat seinen Grund. Wie Wissenschaftler:innen herausgefunden haben, steigt unser Selbstvertrauen, wenn wir Zeit mit unseren engsten Vertrauten verbringen. Am Beispiel Prüfungssituationen konnte in Untersuchungen gezeigt werden: Prüflinge mit Freund:innen an ihrer Seite hatten nachweislich einen niedrigeren Stresslevel als jene, die sich allein zum Test begaben.
Freundschaften verlängern das Leben
Wussten Sie, dass gute Freundschaften das Leben verlängern? Wer ein starkes soziales Netz aufbaut, hat eine um 20 Prozent höhere Lebenserwartung als einsame Wölfe und Eigenbrötler:innen. Damit verbunden: Regelmäßiger Kontakt mit guten Freund:innen verringert das Risiko, an Herz-Kreislauf-Problemen und Depressionen zu erkranken.
Überraschend in diesem Zusammenhang: Freundschaften sind deutlich stärker gesundheitsfördernd als der Umgang mit der eigenen Familie. Warum? Forscher:innen führen dies auf die Freiwilligkeit von Freundschaften zurück – es sind quasi Wahlverwandtschaften. Ganz nach dem Motto: Freund:innen sucht man sich aus, Familie nicht.
Vielfalt bereichert
Gemeinsamkeiten verbinden. Unterschiede ebenso. Freund:innen, mit denen wir Interessen und Hobbies teilen, stehen uns in vielen Bereichen besonders nahe. Mit ihnen wollen wir Pferde stehlen, vertrauen ihnen Geheimnisse an und können in ihrer Gegenwart ganz wir selbst sein.
Aber auch im Austausch mit Vertrauten, die unsere Ansichten nicht immer teilen, profitieren wir ungemein. Von ihnen erhalten wir wertvolle Inputs und entwickeln neue Perspektiven. Gerade bei kniffligen Fragen sind sie oftmals unsere erste Anlaufstelle, um auch alternative Lösungen zu diskutieren. Von ihnen erhalten wir auch wertvolle Tipps und Tricks etwa zu den Themen Arbeit, Bewegung, Ernährung oder Beziehungen.
So oder so, eins ist sicher: Freundschaften bereichern unser Leben. Und ganz nebenbei wird während der Zeit, die wir mit unseren Buddies verbringen, unser Gehirn aktiviert und stimuliert. Damit werden auch unsere kognitiven Fähigkeiten durch den Umgang mit Freund:innen gestärkt
Freundschaft fürs Leben
Spätestens jetzt ist klar: Es ist von großem Wert, sich um die wirklich wichtigen Freundschaften in unserem Leben intensiv zu kümmern – wenn wir mit diesen Kumpan:innen alt werden wollen. Wie Sie Ihre Freundschaften am besten pflegen? Hier unsere 5 Tipps:
1. Gemeinsame Zeit
In puncto Freundschaft ist Zeit die wichtigste Währung. Bei regelmäßigen Treffen den anderen up to date halten und miteinander in Verbindung bleiben – sicherlich der wichtigste und wesentlichste Punkt auf unserer Liste.
2. Ein Geheimnis bleibt ein Geheimnis!
Anvertrautes für sich zu behalten – eine Selbstverständlichkeit unter wahren Freund:innen.
3. Offene Kommunikation
Zu einer tiefen Freundschaft gehört auch ehrliche und offene Kommunikation. Dabei darf man auch mal anderer Meinung sein. Auch der eine oder andere Streit gehört zu einer ehrlichen Freundschaft dazu.
4. Freiräume respektieren
Wahre Freund:innen geben einander Raum für andere Freundschaften, für die Partnerschaft und die Familie. Eifersucht und Klammern haben in freundschaftlichen Beziehungen mit echter Vertrautheit keinen Platz.
5. Füreinander da sein
Zuhören und das Gegenüber in seinen Zielen, Wünschen und Anliegen seelisch zu unterstützen: Das zeichnet wahre Freundschaft aus.