Sauer ist nicht gleich sauer
Lebensmittel: Sauer ist nicht gleich sauer
Bei einigen Nahrungsmitteln ist die Einordnung relativ einfach zu treffen: Fleisch, Fisch und Milchprodukte werden beispielsweise in der Regel sauer verstoffwechselt. Gemüse und Obst hingegen basisch. Doch: Wie verhält es sich mit Lebensmitteln wie Zitrone oder Sauerkraut? Werden säuerlich schmeckende Lebensmittel automatisch auch sauer verstoffwechselt?
Wir erklären, warum bei manchen Nahrungsmitteln der Schein trügt – und weshalb wir deshalb auch wider Erwarten getrost beim morgendlichen Kaffee bleiben und in diesem Fall genüsslich in den sauren Apfel beißen dürfen.
Die wichtigsten Infos zum Thema haben wir in diesem Blog zusammengefasst.
Der Säure-Basen-Haushalt
First things first: Für unsere Gesundheit ist das Verhältnis von Säuren und Basen in unserem Körper von großer Bedeutung. Warum? Nun, einfach erklärt: Die Regulation des Säure-Basen-Haushalts ist notwendig, um den pH-Wert im Blut zu stabilisieren. Gerät dieser nämlich aus dem Gleichgewicht, hat das recht unangenehme Folgen.
Welche Lebensmittel nun einen basischen Effekt haben und welche einen säurebildenden Effekt, kann mit dem sogenannten PRAL-Wert (PRAL = Potential Renal Acid Load) ausgedrückt werden. Er zeigt an, wie das jeweilige Nahrungsmittel verstoffwechselt wird: Basische Speisen haben einen negativen PRAL-Wert, saure Produkte einen positiven.
Das Ziel einer basischen Ernährung ist es, möglichst viele Lebensmittel in den Speiseplan zu integrieren, die basisch verstoffwechselt werden. So kommt der Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht – und wir fühlen uns ausgeglichen, gelassen und ganzheitlich in Balance.
Nehmen wir aber zu viele saure Speisen zu uns, besteht die Gefahr einer Übersäuerung. , Unausgeglichenheit, innere Unruhe, Müdigkeit und sind die Folge – von wegen „Sauer macht lustig“.
Gerade deswegen ist es ratsam, sich mit den Grundlagen einer ausgewogenen basischen Ernährung auseinanderzusetzen.
Manche Lebensmittel führen uns dabei allerdings mit ihrem säuerlichen Geschmack auf eine falsche Fährte. Ein Beispiel gefällig? Wir haben gleich fünf parat und zeigen, welche gesundheitlichen Vorteile diese säuerlichen Nahrungsmittel außerdem mit sich bringen.
Sauerkraut
Das Kraut, das die Säure sogar im Namen führt, wirkt in unserem Körper basisch – wie kann das sein? Wie alle milchsauer vergorenen Lebensmittel enthält auch das Sauerkraut organische Säuren. Diese Laktate, Acetate und Citrate werden vom Stoffwechsel im Gegensatz zu den anorganischen Säuren basisch verstoffwechselt.
Roh ist das saure Kraut besonders gesund: Es füllt die Vitaminspeicher auf, regt die Verdauung an und ist in der Küche besonders vielseitig einsetzbar.
Unser Tipp: Das Sauerkraut immer frisch vom Fass kaufen. Wir garantieren: Sie schmecken den Unterschied!
Die Zitrone
Jeder kennt dieses Gefühl: Beim Biss in die gelbe Frucht verzieht sich automatisch das Gesicht. Der Geschmack – eindeutig sauer. Grund dafür ist die enthaltene Zitronensäure.
Wider Erwarten ist die Zitrone allerdings ein durch und durch basisches Lebensmittel – mit allen damit verbundenen Vorteilen. Das hat mit den in der Zitrone enthaltenen Citraten, den Salzen der Zitronensäure, zu tun, die basisch verstoffwechselt werden.
Zusätzlich enthalten die Tropenfrüchte auch noch eine Reihe wertvoller Nährstoffe. Darunter unter anderem das fürs Immunsystem so wichtige Vitamin C, aber auch die Mineralstoffe Magnesium, Kalium und Kalzium.
Ob also im Mineralwasser oder als Essigersatz im Salat: Erfreuen Sie sich auch weiterhin am herrlich frischen Geschmack dieses gesunden Superobstes!
Der Essig
Gewusst? Die Essiggewinnung gilt als eines der ältesten Lebensmittelherstellungsverfahren der Welt. Seit mehr als 5.000 Jahren wird aus sauergewordenen Fruchtsäften Essig gewonnen.
Gerade bei diesem Geschmackgeber in Salaten & Co. könnte man aufgrund des säuerlichen Eindrucks annehmen, Essig werde sauer verstoffwechselt. Doch: Fehlanzeige. Die in diesem fermentierten Lebensmittel enthaltenen organischen Mineralstoffe haben einen basischen Effekt.
Ganz nebenbei: Schon Hippokrates berichtet von der Heilwirkung des Essigs – gerade bei Atemwegserkrankungen und Verdauungsbeschwerden. Außerdem mittlerweile bestätigt: seine unterstützende Wirkung bei der Gewichtsabnahme.
Ob Kräuter-, Apfel- oder Weinessig: Diesen gesunden Allrounder gilt es auf jeden Fall noch mehr in den Speiseplan zu integrieren.
Der Apfel
Viele Apfelsorten wie etwa Granny Smith oder Boskoop sind aufgrund ihres angenehm säuerlichen Geschmacks beliebt. Überraschend: Auch diese Paradiesfrüchte werden ebenso basisch verstoffwechselt wie ihre süßen Apfelkollegen.
Übrigens: Der Ausspruch „An apple a day keeps the doctor away” hat nicht nur aufgrund der basischen Eigenschaften des Apfels seine volle Berechtigung. Auch die im beliebten Obst enthaltene Folsäure, das Betakarotin und die Vitamine E, C, B1, B2 und B6 machen die Frucht zu einem wertvollen Bestandteil der Naturapotheke.
Der Kaffee
Gute Nachrichten: Wer auf eine basische Ernährungsweise umstellt, muss auf den morgendlichen Kaffee nicht verzichten. Denn: Das koffeinhaltige Heißgetränk wird ebenfalls basisch verstoffwechselt.
Ein positiver Nebeneffekt: Kaffee ist auch noch gesund. Der moderate Konsum des Muntermachers wird mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Außerdem soll der leckere Trunk auch das Risiko für Diabetes, Alzheimer und Depressionen reduzieren.
Mit ein paar Eiswürfeln kombiniert ist Kaffee bei sommerlichen Temperaturen außerdem eine echte Erfrischung.
Top fit durch basische Ernährung
Eine effektive Möglichkeit, ein Säure-Basen-Ungleichgewicht auszugleichen, ist die Umstellung auf eine basische Ernährungsweise. Sie verhilft dazu, den Körper wieder ganzheitlich in Balance zu bringen – und zu halten.
Sie wollen mehr über eine ausgewogene, basische Ernährung erfahren? Dann machen Sie gleich den Selbstversuch! Das sogenannte Basenfasten ist ein sanfter Einstieg in die Welt der basischen Lebensmittel, es entlastet den Organismus und bringt Gelassenheit und Ausgeglichenheit.
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