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Erntezeit – Obst und Gemüse haltbar machen

Die Erntezeit ist für viele von uns eine der schönsten Zeiten des Jahres. Obst und Gemüse sind in Hülle und Fülle vorhanden, und die Natur beschenkt uns mit frischen, aromatischen und nährstoffreichen Lebensmitteln. Doch was tun, wenn der Garten mehr Ertrag liefert, als wir sofort verzehren können? Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden und auch in den kalten Monaten von der Fülle der Ernte zu profitieren, ist es sinnvoll, Obst und Gemüse haltbar zu machen.

Egal, ob du EinsteigerIn oder erfahrene/r HobbygärtnerIn bist – mit unseren Anleitungen gelingt es dir, deine Ernte optimal zu nutzen und nachhaltig zu bewahren. Lass dich inspirieren und entdecke die Freude daran, selbst gemachte Köstlichkeiten aus deiner eigenen Ernte zu genießen!

Haltbarmachung: die Vorteile

Ob einfrieren, fermentieren oder trocknen: Die unterschiedlichen Methoden der Haltbarmachung haben zahlreiche Benefits zu bieten.

  • Kostenersparnis: Durch die Haltbarmachung von selbst angebautem Obst und Gemüse sparst du handfest Geld, das du sonst für den Kauf frischer oder verarbeiteter Lebensmittel außerhalb der Saison ausgeben würdest.
  • Nährstofferhalt: Frisches Obst und Gemüse behalten beim Einfrieren, Einwecken und Trocknen einen Großteil ihrer Vitamine und Mineralstoffe.
  • Geschmack: Haltbargemachte Nahrungsmittel überzeugen mit frischen Aromen – auch im Winter.
  • Verfügbarkeit: Dank der verschiedenen Methoden zur Haltbarmachung hast du das ganze Jahr über Zugang zu deinen Lieblingsobst- und -Gemüsesorten

Abwechslungsreiche, basische Ernährung

Wenn du dich gesund und basisch ernährst, ist dir Abwechslung auf dem Teller besonders wichtig. Gerade für Gesundheitsbewusste hat die Haltbarmachung von frischen, saisonalen Lebensmitteln deswegen einen hohen Stellenwert. Im Winter, wenn die Auswahl an frischen Produkten nicht übermäßig ist, hast du mit Marmeladen, Mus, Sauerkraut, gefrorenen Pilzen und Beeren immer nahrhafte Vitaminbomben parat. Zudem eignen sich die haltbaren Klassiker auch für schnelle Mealprep-Gerichte oder fürs Spätherbst- oder Vorfrühlingspicknick.

Alle Infos zur basischen Ernährung

Haltbarmachung: deine Möglichkeiten

Wusstest du, dass dir gleich mehrere Methoden zur Haltbarmachung deiner Gartenerträge und Pilzexkursionen zur Verfügung stehen? Wir bieten dir einen Überblick über die unterschiedlichen Möglichkeiten. Schau einfach, welche am besten für dich passt!

 

Kühlkasten-Lagerung

Einfrieren

Ob Kürbis, frisch geerntete Beeren, Obst oder Pfifferlinge: Das Einfrieren ist eine schnelle und einfache Methode, um die Frische und Nährstoffe von Obst und Gemüse zu bewahren. Ein Vorteil: Vitamine und Mineralstoffe bleiben erhalten. Zudem ist das Einfrieren sicherlich eine der einfachsten Möglichkeiten, Lebensmittel längerfristig haltbar zu machen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • Vorbereitung: Obst und Gemüse gründlich waschen und gegebenenfalls schälen oder zerkleinern.
  • Blanchieren: Gemüse kurz in kochendem Wasser blanchieren, um Enzyme zu deaktivieren und die Farbe zu bewahren. Ggf. kann dieser Schritt auch übersprungen werden.
  • Verpackung: Lebensmittel in gefriergeeignete Beutel oder Behälter füllen und Luft so weit wie möglich entfernen.
  • Einfrieren: Im Gefrierfach lagern.

Tipps: Wähle frisches, reifes Obst und Gemüse. Beeren, Erbsen und Bohnen eignen sich besonders gut zum Einfrieren. Achte außerdem darauf, die Behälter zu beschriften und das Einfrierdatum zu notieren. Gefrorene Lebensmittel solltest du innerhalb von 8 bis 12 Monaten verbrauchen – dann schmecken sie am besten.

 

Wie in alten Zeiten

Einwecken und Einmachen

Das Einwecken und Einmachen verlängert die Haltbarkeit von Lebensmitteln erheblich und intensiviert ihren Geschmack. Saisonale Früchte und Gemüse kannst du so das ganze Jahr über genießen. Alles, was du benötigst: Einweckgläser, Deckel und einen großen Topf oder speziellen Einkochautomaten.

Ob leckere Erdbeermarmelade, Kürbis-Chutneys oder eingelegte Gurken: Mittlerweile findest du viele leckere Rezepte im Internet. Unser Saison-Favorit: ein herbstliches Apfelmus.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • Vorbereitung: Gläser und Deckel gründlich reinigen und sterilisieren.
  • Befüllen: Obst oder Gemüse vorbereiten und in die Gläser füllen, dabei einen kleinen Rand lassen. Mit Deckel verschließen.
  • Einkochen: Die gefüllten Gläser in kochendem Wasser einkochen, um einen Vakuumverschluss zu erzeugen.

Tipp: Auch beim Einmachen gilt, deine Gläser und Gefäße unbedingt mit Datum und Inhalt zu beschriften.

Dry it!

Trocknen / Dörren

Sicherlich die platzsparendste Methode, wenn es um Haltbarmachung geht: das Trocknen oder Dörren. In diesem Fall wird den Lebensmitteln gezielt Wasser entzogen, wodurch Bakterien und Schimmel keine Chance haben.

Neben dem Lufttrocknen und Ofentrocknen ist das Dörren mit einem speziellen Dörrautomaten zu empfehlen. Er erleichtert den Prozess erheblich und garantiert gleichmäßiges und effizientes Trocknen von Pflaumen, Äpfeln, Fleisch, Kräutern und Co.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • Vorbereitung: Obst, Gemüse oder auch Fleisch in dünne Scheiben schneiden.
  • Trocknen: Bei niedriger Temperatur (ca. 50-60 °C) trocknen, bis die Feuchtigkeit vollständig entzogen ist.
  • Lagerung: In luftdichten Behältern kühl und dunkel lagern.

Tipp: Achte darauf, die Lebensmittel in gleich große Stücke zu schneiden, um ein gleichmäßiges Trocknen zu gewährleisten!

 

Fermentieren

Fermentieren ist eine traditionelle Methode, die nicht nur die Haltbarkeit verlängert. Lebensmittel, die auf diese Weise konserviert werden, sollen sich aufgrund der enthaltenen Probiotika positiv auf die Darmgesundheit auswirken. Win-win, würden wir sagen! Besonders beliebt: Sauerkraut, Kimchi sowie fermentierte Möhren oder Gurken.

Alles, was man dazu benötigt, ist ein Gefäß, das Lebensmittel deiner Wahl, Gewürze und eine sogenannte Starterkultur. Dabei handelt es sich in der Regel um natürliche Mikroorganismen wie Hefe oder bestimmte Schimmelpilze. Während der Lagerung vermehren sich diese Starterkulturen, und die entstehende Milchsäure schafft ein saures Milieu, in dem ungesunde Keime nicht gedeihen können.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • Vorbereitung: Gemüse in Stücke schneiden und mit ausreichend Salz vermischen.
  • Salzlake herstellen: In einem Liter erwärmtem Wasser (darf nicht kochen) 20g Salz auflösen. Das Gemüse fest in ein Gefäß drücken und vollständig mit Flüssigkeit bedecken.
  • Fermentationsprozess: Das Gefäß luftdicht verschließen (z. B. mit einem Drahtbügelglas mit Gummiring) und bei Raumtemperatur einige Tage bis Wochen fermentieren lassen. Dabei regelmäßig prüfen

Leckere Köstlichkeiten – auch im Winter

Die Erntezeit bringt eine Fülle an frischem Obst und Gemüse mit sich, doch oft reicht die Zeit nicht aus, um alles sofort zu genießen. Durch verschiedene Methoden der Haltbarmachung wie Einfrieren, Einwecken, Trocknen und Fermentieren kannst du die köstlichen Aromen und wertvollen Nährstoffe deiner Ernte bewahren und in der dunklen Jahreszeit genießen.

Die Vorteile sind vielfältig: Du sparst Geld, vermeidest Lebensmittelverschwendung und förderst deine Gesundheit durch den Erhalt von Vitaminen und probiotischen Bakterien.

Wir sagen: Einfach mal ausprobieren! Du wirst sehen, wie einfach, praktisch und nachhaltig die Methoden zur Haltbarmachung sind.